Demenz

„Demenz“ bezeichnet ein bestimmtes Muster an Symptomen, das viele verschiedene Ursachen haben kann. Die Alzheimer-Krankheit ist die häufigste dieser Ursachen. Das Hauptmerkmal einer Demenz ist in der Regel die Abnahme von mehreren geistigen (kognitiven) Fähigkeiten. Demenz ist keine reine Gedächtnisstörung. Betroffene Fähigkeiten sind neben dem Gedächtnis die Aufmerksamkeit, die Sprache, die Auffassungsgabe, das Denkvermögen und der Orientierungssinn.

Menschen mit Demenz haben zunehmende Schwierigkeiten, sich neue Informationen einzuprägen und die Konzentration auf einen Gedanken oder Gegenstand zu richten. Es kann ihnen schwerfallen, sich sprachlich auszudrücken und die Mitteilungen anderer zu verstehen und richtig zu interpretieren. Ebenso kann es für sie schwierig sein, Zusammenhänge zu erkennen, etwas zu planen oder zu organisieren sowie sich örtliche und zeitlich zurecht zu finden.

Viele dieser Fähigkeiten sind im Laufe der Erkrankung so weit eingeschränkt, dass gewohnte Alltagstätigkeiten nicht mehr wie zuvor ausgeübt werden können. Meist kommt es neben den kognitiven Einschränkungen auch zu Veränderungen der sozialen Verhaltensweisen, der Impulskontrolle, des Antriebs und der Stimmung. Manchmal stehen diese sogar ganz im Vordergrund. Gefühlszustände wie Depressivität, Angst oder Unruhe können die kognitiven Fähigkeiten zusätzlich herabsetzen.

Von einer reinen Gedächtnisstörung (Amnesie) unterscheidet sich eine Demenz dadurch, dass neben dem Gedächtnis auch andere kognitive Fähigkeiten beeinträchtigt sind und dass es Einschränkungen in den Tätigkeiten des alltäglichen Lebens gibt. Im Gegensatz zu einem akuten und meist vorrübergehenden Verwirrtheitszustand (Delir) ist bei einer Demenz die Bewusstseinslage (Wachheit, Reaktionsfähigkeit) nicht getrübt.

Die Symptome einer Demenz können ein sehr unterschiedliches Muster aufweisen. Ihr Ausprägungsgrad reicht von geringen Veränderungen bis zum völligen Verlust der Selbstständigkeit. Die meisten Veränderungen geschehen im Verlauf mehrerer Jahre. Menschen mit Demenz sind meist nicht mehr der nur eingeschränkt dazu in der Lage, ihren Alltag alleine zu bewältigen. Sie sind also immer mehr auf Hilfe von außen angewiesen.

Quelle:

Ratgeber Demenz. Das Wichtigste. Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V. Selbsthilfe Demenz

Demenzformen

Alzheimer-Demenz

Die Demenz vom Alzheimer-Typ ist die häufigste Ursache einer Demenz. Sie ist durch einen langsam fortschreitenden Verlust von Nervenzellen gekennzeichnet, der bevorzugt in Schläfenlappen und Scheitellappen des Gehirns stattfindet. Diese Abschnitte der Hirnrinde sind für Gedächtnis, Sprache und Orientierungsfähigkeit zuständig. Es gibt aber auch andere Varianten der Alzheimer-Krankheit, bei denen Teile des Stirnhirns oder des Hinterhauptlappens betroffen sind. Bei diesen Varianten stehen Einschränkungen der Sprache oder der Verarbeitung optischer Sinneseindrücke im Vordergrund.

Quelle:

Ratgeber Demenz. Das Wichtigste. Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V. Selbsthilfe Demenz


 

Vaskuläre Demenz

Die Ursache für diese Form der Demenz sind Gefäßkrankheiten. Sie stellen die zweithäufigste Ursache dar. Veränderungen der hirnversorgenden Blutgefäße betreffen vor allem kleine Arterien, welche Nervenzellenverbände unterhalb der Hirnrinde sowie die Verbindungsbahnen zwischen den einzelnen Abschnitten der Hirnrinde versorgen. Die häufigste dieser Veränderung ist die Verengung von Gefäßen als Folge von Bluthochdruck, Diabetes mellitus, Fettstoffwechselstörungen und Rauchen. Dadurch werden Teile des Gehirns nicht mehr ausreichend mit Blut versorgt und es kommt zu lochförmigen Defekten im Hirngewebe (Infarkte) sowie zu Schädigung oder Zerstörung von Nervenzellen. Die Informationsweiterleitung innerhalb des Gehirns wird infolgedessen eingeschränkt, was in erster Linie zu einer herabgesetzten Aufmerksamkeit und einer Verlangsamung der Denkprozesse führt.

Quelle:

Ratgeber Demenz. Das Wichtigste. Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V. Selbsthilfe Demenz


 

Lewy-Körperchen-Krankheit

Bei der Lewy-Körperchen-Krankheit und der eng mit ihr verwandten Parkinson-Krankheit wird der Verlust von Nervenzellen durch Zusammenballungen eines Proteins (Lewy-Körperchen) im Zellinneren hervorgerufen. Der Vorgang beginnt in den Nervenzellverbänden, die unterhalb der Großhirnrinde liegen und für die Steuerung von Bewältigungsabläufen zuständig sind. Betroffen sind aber auch mehrere Abschnitte der Hirnrinde im Stirnhirn, Schläfenlappen und Scheitellappen. Deswegen leiden Betroffene unter einer Kombination von Bewegungsstörungen und kognitiven Einschränkungen.

Quelle:

Ratgeber Demenz. Das Wichtigste. Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V. Selbsthilfe Demenz


 

Frontotemporale Degeneration

Regional begrenzte Ausfälle von Nervenzellen im Stirnhirn und im vorderen Teil des Schläfenlappens werden als Frontotemporale Degeneration bezeichnet. Bei diesem Krankheitsbild findet man Zusammenballungen von zwei verschiedenen Proteinen der Nervenzellen.

Über die Symptome entscheidet nicht die Art der Verklumpungen, sondern der Abschnitt der Hirnrinde, in dem sie bevorzugt auftreten. Man unterscheidet drei Varianten. Wenn vor allem das Stirnhirn in Mitleidenschaft gezogen wird, entstehen ausgeprägte Verhaltensänderungen. Schädigungen der Schläfenlappen äußern sich dagegen in zwei verschiedenartigen Störungen der Sprache, je nachdem welche Zentren des Sprachsystems betroffen sind.

Quelle:

Ratgeber Demenz. Das Wichtigste. Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V. Selbsthilfe Demenz


 

Tipps – Hilfreiches für Umgang und Kommunikation

Für den Umgang und die Kommunikation mit Menschen mit Demenz gibt es kein Patentrezept, sie müssen immer im Zusammenhang mit ihrer individuellen Biographie und ihrem individuellen Charakter gesehen werden. Dennoch gibt es kleine Hilfestellungen wie z.B. das ABC der Kommunikation mit Menschen mit Demenz der Demenz Partner-Initiative .

Download " 11 Tips zur besseren Verständigung"


 

A

Aufmerksam sein. Nehmen Sie sich Zeit für ein Gespräch. Hören Sie gut zu und nehmen Sie das Gesagte ernst. So können Sie vielleicht herausfinden, wie Sie den Menschen mit Demenz unterstützen können.


 

B

Blickkontakt aufnehmen. Es ist hilfreich, vor jedem Gespräch Blickkontakt herzustellen und den Menschen mit Demenz möglichst namentlich anzusprechen. Vergewissern Sie sich, dass Sie gehört werden und der/die Betroffene sich angesprochen fühlt.


 

C

Charmant sein, nicht auf Rechthabe pochen. Zeigen Sie Verständnis. Diskussionen über richtig und falsch sind nicht zielführend, können den Menschen mit Demenz im Zweifelsfall nur noch aggressiver oder trauriger machen. Nehmen Sie Anschuldigungen und Vorwürfe nicht persönlich, sie können Ausdruck von Hilflosigkeit sein und zum Krankheitsbild gehören.


 

D

Deutlich sprechen. Reden Sie langsam und deutlich. Wiederholen Sie wichtige Informationen und verwenden Sie dabei immer dieselbe Formulierung. Wenn das Gesagte mit entsprechender Mimik und Gestik unterstrichen wird, kann es zum besseren Verständnis beitragen. Ironie hingegen ist für Menschen mit Demenz schwer einzuordnen.


 

E

Einfache Sätze und Fragen formulieren. Verwenden Sie einfache, kurze Sätze, die möglichst nur eine Information enthalten. Vermeiden Sie offene und W-Fragen. Häufig fällt es Menschen mit Demenz leichter, sich zwischen zwei Angeboten zu entscheiden. So könnte die Frage: „Möchten Sie Kaffee oder Tee?“ leichter zu beantworten sein als „Was möchten Sie trinken?“.


 

Informationen und Hilfe

Informationsmaterial und Hilfen für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen in der Zeit der Coronakrise.

 

Gemeinsames Schreiben der Bundesregierung an die Hausärzt:innen

Download von Informationsmaterial

Beschäftigung und Spiele:
1) "Beschäftigungen und Spiele für Menschen mit Demenz"


 

Beratungsangebot Alzheimer Gesellschaft Hildesheim e.V.

M. A. Gerontopsychologin Natalie Vandreier

 

 


 

 

Aktiv im Alltag- Übung 1

Beitrag: Muriel Albers Ergotherapeutin M.A.

 

 


 

 

Aktiv im Alltag Übung 2

Beitrag: Muriel Albers Ergotherapeutin M.A.

 

 


 

 

Aktiv im Alltag Übung 3

 

 


 

 

Demenz in der Coronakrise

Download

Hier finden Sie einige wichtige Informationen als Datei zum Download.

Info: Der neue Demenzratgeber ,,Welt des Vergessens" ist da. Die Broschüre ist in Druckform im Pflegestützpunkt Hildesheim erhältlich

(Tel: 05121 3091601).

Mit dem folgenden Link können Sie sich den Ratgeber bereits online anschauen.

https://www.yumpu.com/de/embed/view/YmTwRhEl8JoxVnNX

Das Hausärzteprojekt in Hildesheim als gutes Beispiel für Engangement in lokalen Allianzen.